Ein Content-Management-System (kurz CMS, deutsch Inhaltsverwaltungssystem) ist eine Software zur Erstellung, Bearbeitung, Verwaltung und Organisation von Inhalten im Web. Die Inhalte können aus Text-, Bild-, Video- oder sonstigen Formaten bestehen. Häufig wird die Frage gestellt: Was ist ein CMS im Webdesign? Im Webdesign findet ein Content-Management-System eine breite Anwendung, da mithilfe dessen eine Website (klassische Webpräsentation, Online-Shop, Blog etc.) in vielen Fällen mit wenig Programmier- oder HTML-Kennntissen erstellt werden kann. Da ein CMS über eine grafische Benutzeroberfläche (GUI von englisch graphical user interface) verfügt, kann es nach einer kurzen Einarbeitung auch von Laien bedient und verwaltet werden.
Welche Vorteile ein CMS bietet und welche Content-Management-Systeme am meisten verwendet werden, erfährst du in diesem Blogartikel.

Was ist ein CMS und welche Vorteile bietet es?
In Zeiten bevor es Content-Management-Systeme gab, wurde eine Website noch Zeile für Zeile mit dem HTML-Code erstellt. Die Verwaltung größerer Websites gestaltete sich schwierig, insbesondere bei einer sogenannten globalen Änderung. Wurde beispielsweise ein Navigationspunkt hinzugefügt, so musste dieser auf jeder einzelnen Webseite so angepasst werden, dass sich alle Seiten gegenseitig verlinken. Bei einem Blog mit 1000 Seiten kann man sich ausmalen, welcher enorme Aufwand damit verbunden ist.
Ein CMS vereinfacht die Verwaltung der Inhalte enorm, da sich diese schnell und flexibel aktualisieren lassen. Die wichtigsten Content-Management-Systeme sind Open-Source-Systeme und somit freie Software. Als Nutzer genießt man nicht nur die Freiheit der Software und Unabhängigkeit von einem bestimmten Unternehmen, sondern kann sich auf ein weltweites Netz an Entwicklern verlassen. Was ist ein CMS im Unternehmensbereich und wie profitiert man als Unternehmer? Durch die kostenlose Software lässt sich der eigene Webauftritt selbständig verwalten. Zudem sind die am meisten verbreiteten CMS‘s nahezu beliebig durch Module und Komponenten (sogenannte Plug-ins) erweiterbar.
Die Vorteile eines CMS in der Zusammenfassung:
- keine oder nur sehr geringe Kenntnisse in HTML, CSS oder PHP
- der Redakteur oder Webmaster kümmert sich lediglich um das Einfügen der Inhalte
- das Design ist getrennt von redaktionellen Inhalten und das Layout wird flexibel geändert
- im Mehrbenutzerbetrieb sorgt das CMS dafür, dass nur autorisierte Nutzer Inhalte bearbeiten dürfen
- Unabhängigkeit von externen Dienstleistern.
Einige der größten Unternehmens-Websites laufen heute mit einem Content-Management-System. Dazu zählen Unternehmen wie The Walt Disney Company, Microsoft – News, Time Magazine, UPS – Blog, REUTERS und viele andere.
Was ist ein CMS?: Die Nachteile
Kein Licht ohne Schatten. Obwohl ein CMS enorme Vorteile mit sich bringt, so gibt es auch einige Nachteile. Die Einführung eines CMS bedeutet immer einen erhöhten Aufwand für ein Unternehmen. Prozesse müssen umgestellt und Mitarbeiter mit der Betreuung des Webauftritts beauftragt werden. Dies ist – trotz des kostenlosen CMS – ein Kostenfaktor. Das System muss korrekt installiert, eingerichtet und stets gepflegt werden. Kenntnisse in der Auswahl und Anwendung der Plug-ins sind notwendig. Mitarbeiter benötigen ggf. eine Schulung im Umgang mit dem Content-Management-System. Zudem ist ein CMS eine komplexe Software und fehleranfällig.
Der Einsatz eines Content-Management-Systems ist nicht für jedes Unternehmen sinnvoll. Für kleine Unternehmen, die mit einer schlichten Webpräsenz ohne Blog auskommen, empfiehlt sich ein mit HTML entwickelter One-Pager ohne CMS. Da ein CMS bei jedem Aufruf immer mit der Datenbank kommuniziert, hat dies Auswirkungen auf die Ladegeschwindigkeit. Bei einer kleinen Website die mit HTML und CSS erstellt ist, entfällt die Abfrage der Datenbank und die Seite lädt schneller.
Was ist ein CMS?: Funktionsweise von Content Management Systemen
Ein CMS lässt sich auf dem eigenen Server, einem Cloud-Server oder einem gemieteten Webspace installieren. Die Installation und Wartung obliegt dem Nutzer, außer es wird ein entsprechendes Paket beim Webhoster gebucht, in dem dieser dies übernimmt. Alternativ kann ein Content-Management-System auf dem Server eines Anbieters laufen. In diesem Fall obliegt die Installation und Bereitstellung beim Anbieter, der Nutzer erhält den Zugang und das Nutzungsrecht. Zwei bekannte Anbieter solcher fertigen Lösungen sind WordPress.com und Blogger.com.
Die bekanntesten CMS wie z. B. WordPress und Joomla sind in PHP, Perl oder Python programmiert und unterstützen das weit verbreitete und freie MySQL-Datenbanksystem. Dies ermöglicht die größtmögliche Kompatibilität, da alle Webhoster diese Datenbank anbieten. Die Systeme sind in sich ähnlich aufgebaut. Einzelne Komponenten wie Bilder und Texte lassen sich beliebig anordnen und bearbeiten. Der Nutzer kann den Inhalt entweder mit einem WYSIWYG-Editor anpassen und aktualisieren oder Änderungen am HTML- und CSS-Code vornehmen. Im CMS lassen sich verschiedene Benutzerrechte definieren, um so den Zugang zum Backend zu regeln. Administratoren erhalten volle Bearbeitungsrechte während Gäste oder Gastautoren eingeschränkte Rechte erhalten.
Die wichtigsten CMS im Überblick
WordPress
Mit 33 Prozent Marktanteil ist WordPress das meistverbreitete CMS. Es ist 2003 das erste Mal erschienen und zeichnet sich durch Einfachheit und größtmögliche Flexibilität aus. Besonders Anfänger freunden sich sehr schnell mit WordPress an, da es die berühmte Schnellinstallation (engl. five minute install) anbietet. Viele große Webhoster bieten eine „One-Click“-Installation an, bei der sich der Nutzer um fast gar nichts mehr kümmern muss, noch nicht einmal um die korrekte Anbindung der Datenbank.

Joomla
Joomla ist wie WordPress ein freies Content-Management-System und steht unter der GNU General Public License. Es ist in PHP geschrieben und speichert Daten in einer MySQL, Microsoft SQL Server oder PostgreSQL Datenbank ab. Es bietet nützliche Funktionen wie RSS-Feeds, druckbare Seiten und Blogs. Im Gegensatz zu WP bietet Joomla eine komplexe Verwaltung von Benutzerrechten. Es ist zudem ohne Erweiterungen für größere Webprojekte geeignet.
Drupal
Drupal steht seit 2001 als Open Source verfügbar und inzwischen für mehrere Millionen Websites weltweit eingesetzt. Die prominentesten sind Duden und die Harvard University. Drupal unterscheidet sich von anderen Systemen vor allem durch die Umsetzung von Ansätzen einer Social Software und bietet ein differenziertes Rechte- und Rollensystem. Das CMS hat eine große Online-Community und einige Unternehmen bieten im deutschsprachigen Raum kommerziellen Support.
TYPO3 CMS
TYPO3 CMS ist ein freies CMS für Websites und wird seit 1998 angeboten. Der Kern des Systems wird in der Skriptsprache PHP geschrieben und die Ausgabe im Browser erfolgt mit HTML und JavaScript. SQL-basierte Datenbanken wie MySQL, MariaDB oder PostgreSQL können dabei eingesetzt werden. TYPO3 kann mit vielen kostenlosen Erweiterungen angepasst werden. Es sind Erweiterungen für Nachrichten, Diskussionsforen und Shop-Systeme verfügbar. Das CMS ist mehrsprachig konzipiert und wird von Entwicklern weltweit betreut.
Was ist ein CMS? – Fazit
Was ist ein CMS? Diese Frage haben wir uns am Anfang gestellt und jetzt weißt du was ein Content-Management-System ist und wie es funktioniert. Ich hoffe, du kannst jetzt besser einschätzen, ob der Einsatz eines Content-Management-Systems in deinem Unternehmen Sinn ergibt. Langfristig wirst du von einem solchen System profitieren, da es dir neben einem Webauftritt – welcher heute für jedes Unternehmen unverzichtbar ist – zahlreiche Möglichkeiten des Online-Marketings bietet. Ein Unternehmens-Blog bietet Mehrwert für deine Kunden sowie potenzielle Kunden und schafft somit Kunden- und Markenbindung.
Deine Mitarbeiter werden sich schnell in das CMS einarbeiten und dieses selbständig bedienen können. Blogartikel können problemlos von Praktikanten erstellt und online gestellt werden. Auch wenn die Erstellung einer Website oder eines Blogs anfänglich Geld kostet, auf lange Sicht zahlt sich eine Webpräsentation mit einem Content-Management-System aus.
- Die Geschichte des Webdesigns: Eine Reise durch die digitale Zeit – 25. November 2024
- Suchmaschinen-Indexierung verhindern: So bleibt der Google-Crawler fern – 28. Oktober 2024
- Wie kann man eine Website erstellen?: Ist das der beste Weg? – 20. Oktober 2024
Schreiben Sie einen Kommentar