Die Unternehmens-Website, der Blog oder Online-Shop ist erstellt und online gestellt. Doch wie wird die Webpräsenz im Internet gefunden? Schließlich gibt es zig Milliarden Websites. Die Erstellung der Website ist lediglich die halbe Miete. Um im Online-Dschungel hervorzustechen und für seine Zielgruppe sichtbar zu sein, muss Suchmaschinenoptimierung (SEO) durchgeführt werden. Nur mit diesen Maßnahmen wird die Webpräsenz auf Google, Bing, Amazon und anderen Suchsystemen gefunden. SEO ist in den letzten Jahren zu einem umfangreichen und komplexen Themengebiet herangewachsen und erfordert einiges an Spezialwissen. Dennoch lassen sich bereits mit SEO-Grundlagen erste Ergebnisse für die eigene Website oder Blog erzielen.
In diesem Blogartikel werden die wichtigsten SEO-Grundlagen für eine hohe Sichtbarkeit im organischen Ranking erläutert.

SEO-Grundlagen: Was ist Suchmaschinenoptimierung (SEO)?
Das Hauptziel eines Websitebetreibers ist es auf Seite 1 bei Google gefunden zu werden. Tritt man mit seiner Website kommerziell auf und verdient damit Geld, so ist es auch die pure Notwendigkeit, möglichst auf der ersten Seite einer Suchmaschine gefunden zu werden und potenzielle Kunden zu erreichen.
Dies erreicht man mit Suchmaschinenoptimierung. Doch was ist Suchmaschinenoptimierung überhaupt? In der Wikipedia findet man folgende Definition:
Suchmaschinenoptimierung, oder englisch Search Engine Optimization (SEO), bezeichnet Maßnahmen, die dazu dienen, dass Webseiten und deren Inhalte im organischen Suchmaschinenranking (Natural Listings) auf vorderen Plätzen erscheinen.
Wenn man sich als Laie mit den SEO-Grundlagen befasst, wird man anfangs mit einer Vielzahl von Fachbegriffen regelrecht erschlagen. SEO, SEA, SEM, Keywords … Dies sind nur einige davon und gleichzeitig die wichtigsten.
- SEO steht für Search Engine Optimization und bedeutet Suchmaschinenoptimierung
- SEA steht für Search Engine Advertising und bedeutet Suchmaschinenwerbung
- SEM ist die Abkürzung für Search Engine Marketing und bedeutet Suchmaschinenmarketing
All diese Disziplinen sind eine Teildisziplin des Online-Marketings und verfolgen das Ziel, die für die Suchmaschinen relevanten Dokumente einer Website weit oben in den organischen Ergebnissen zu positionieren. Suchmaschinenoptimierung ist längst nicht nur für die großen Suchmaschinen wie Google, Bing oder Yandex relevant. Die SEO-Grundlagen eignen sich sowohl für Suchsysteme wie Amazon für die Produktsuche oder Jameda für die Ärztesuche.
SEO-Grundlagen: Wie funktionieren Suchmaschinen?
Dieser Abschnitt mag etwas technisch und trocken rüberkommen, ist jedoch wichtig für das grundlegende Verständnis von Suchmaschinen. Wobei mit Suchmaschinen mit über 90 Prozent Marktanteil die Suchmaschine Google für uns relevant ist (was keineswegs bedeutet, dass andere Suchmaschinen nicht relevant sind). Um die SEO-Grundlagen zu verstehen, gehen wir zurück in die 90er Jahre, als es Google noch nicht gab und Suchmaschinen das Laufen lernten.
Bevor es Google gab, konnten Suchmaschinen der ersten Stunde relativ leicht manipuliert werden. Dokumente wurden mit Keywords vollgestopft und gelangten ohne viel Mühe in die vorderen Suchergebnisse. Mit der Zeit wurde dies zu einem Problem, da immer mehr minderwertiger Content Top-Positionen erreichte. Die beiden Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin glaubten, für das Problem eine Lösung gefunden zu haben. Ihre Hypothese war, dass eine Suchmaschine, die die Verlinkung der Webseiten berücksichtigt, bessere Ergebnisse als herkömmliche Suchmaschinen liefert. PageRank war geboren.

Wird auf eine Webseite von anderen Webseiten oft verlinkt, so muss diese Webseite besonders gut und nützlich sein. Hat eine Webseite dagegen keine nützlichen Inhalte, so wird auf diese nicht verlinkt. Webseiten mit vielen eingehenden Links (Backlinks) werden in der Ergebnisseite oben gelistet, Webseiten mit wenigen oder keinen Backlinks weiter unten. Ein eingehender Hyperlink wird sozusagen als menschliches Votum für die Seite gesehen. Hier spielt der Begriff Link Popularity eine wichtige Rolle.
Google wendet über 200 Rankingfaktoren an. Diese kannst du jedoch nicht in einem Benutzerhandbuch oder einer beliebigen SEO-Literatur nachlesen – Betriebsgeheimnis. Nur Google kennt alle Rankingfaktoren. Aber keine Angst, du musst nicht alle Faktoren kennen. Das was dir gute Fachbücher und qualifizierte Bildungsträger vermitteln ist mehr als genug. Nachdem du dich mit den SEO-Grundlagen gründlich befasst hast, solltest du tiefer in diese interessante Materie eintauchen.
Was sind Keywords?
Wenn in den SEO-Grundlagen die Rede vom Ranking in der Suchmaschine ist, dann ist damit niemals die komplette Website gemeint, sondern immer nur ein spezieller Suchbegriff (im folgenden Keyword genannt). Der Begriff Website ist übrigens kein Tippfehler. Die Website ist die Gesamtheit aller Webseiten Ihrer Webpräsenz. Eine Webseite ist eine einzelne Seite, z. B. die Produktübersicht, das Impressum oder ein Blogbeitrag. Kehren wir zurück zu den Keywords. Es wird zwischen drei Arten von Keywords unterschieden:
- Short Tail Keyword
- Mid Tail Keyword
- Long Tail Keyword
Je kürzer ein Keyword ist, desto schwieriger wird es, sich mit diesem nach vorne zu kämpfen. Bei einem Short Tail Keyword handelt es sich um eine generische Suchphrase, die ein hohes Suchvolumen aufweist. Die Suchergebnisse sind dabei nicht so spezifisch wie bei anderen Keywords oder kompletten Sätzen. Nehmen wir als Beispiel diesen Blogartikel. Dieser wird mit dem Mid Tail Keyword „SEO-Grundlagen“ optimiert. Würde ich hier das generische Keyword „SEO“ verwenden, wäre es nahezu aussichtslos mit diesem zufriedenstellend zu ranken. Noch besser wäre in diesem Fall das Long Tail Keyword: „SEO-Grundlagen für Anfänger.“
Da Google in der Auswertung der Suchanfragen immer besser und intelligenter wird, empfehlen sich natürliche Formulierungen wie z. B.: „Was muss ich bei SEO-Grundlagen beachten?“ Insbesondere bei Spracheingaben auf Mobilgeräten und mithilfe der KI wird diese Art der Suche in der Zukunft immer wichtiger.
Wie fange ich an?: Keywordrecherche
Hier wären wir im Grunde am Ende mit der Einführung in die SEO-Grundlagen. Du weißt was SEO ist, wie Suchmaschinen arbeiten und kennst die wichtigsten Begriffe sowie die Keywordarten. Doch ich zeige dir auch wie du die für dich und deine Kunden relevanten Suchbegriffe ermitteln und diese anwenden kannst.
Bevor du mit der Erstellung eines Textes beginnst, überlege dir, worüber du schreiben willst und welche Zielgruppe du mit dem Blogbeitrag oder der Webseite erreichen willst. Anschließend beginnt die Keywordrecherche. Du recherchierst, wonach deine Zielgruppe sucht und welchen Mehrwert du bieten kannst. Ganz wichtig ist dabei das Suchvolumen. Du musst sicherstellen, dass danach, worüber du schreiben willst, gesucht wird. Je höher das Suchvolumen, desto besser. Denn was nützt der schönste und bestens suchmaschinenoptimierter Text, will diesen doch niemand lesen. Das einfachste Tool für eine schnelle Keywordrecherche ist die Google-Vorschlagsfunktion. Diese vermittelt dir einen ersten Eindruck, wonach gesucht wird.
Um besser nach relevanten Keywords suchen zu können, solltest du Spezialwerkzeuge nutzen. Ein sehr effizientes und kostenloses Tool ist der Google Keyword-Planer. Um diesen nutzen zu können, musst du dich bei Google Ads kostenlos registrieren. Arbeite dich in die Funktionen des Keyword-Planers ein und führe vor der Texterstellung die Keywordrecherche durch. Neben dem Keyword-Planer von Google stehen dir weitere nützliche Werkzeuge zur Verfügung:
- KeywordTool.io
- Keywordtools.org
- KeywordPro
- Ubersuggest
Da deine Website oder der Blog neu ist, solltest du die Texte nur für Long Tail Keywords optimieren und diese nach dem WDF*IDF-Verfahren optimieren. Du solltest keinesfalls mehr mit der veralteten Keyworddichte arbeiten, da Google diese einfache Metrik nicht mehr berücksichtigt. Die Anwendung der WDF*IDF-Analyse gehört zu den unabdingbaren SEO-Grundlagen.
Keywords an den richtigen Stellen
Nach der Keywordrecherche musst du diese an den richtigen Stellen platzieren.
Du solltest darauf achten, dass deine Keywords in folgenden Elementen vorhanden sind:
- Im Title Tag (möglichst am Anfang)
- In der H1-Überschrift
- In der URL (verwenden Sie kurze URL‘s)
- In H2- und H3-Überschriften
- Im Text verteilt nach dem WDF*IDF-Verfahren
- Keyword fett oder kursiv
- Keyword als Alt-Attribut und Dateiname eines Bildes
- In der Meta Description
Die optimale Länge des Title Tag‘s sollte nicht länger als 75 Zeichen betragen, da es andernfalls in der SERP abgeschnitten wird. Die URL sollte kleiner als 90 Zeichen lang sein.
Content is King
Wenn du dich mit den SEO-Grundlagen beschäftigst, wirst du früher oder später auf diese Aussage stoßen: Content is King! Genauso wird es Menschen geben, die dir entgegnen werden: Der beste Content nützt ohne SEO nichts! Nun, was ist wichtiger, der Content, also die Qualität deiner Inhalte oder Suchmaschinenoptimierung?
Lasse dich nicht verwirren. Die richtige Antwort ist:
Guter Content ist SEO!
Warum? Weil das Gegenteil von gutem Content schlechter Content ist. Und schlechter Content ist nicht nur schlecht für den Leser, sondern auch für die Suchmaschine. Aus Sicht der Suchmaschinen ranken gut aufbereitete, übersichtliche, informative, benutzerfreundliche und lange Texte besser als minderwertig aufbereitete, unübersichtliche und kurze Texte. Wenn ein Text beispielsweise wenig relevante Informationen bietet und nur 100 bis 200 Wörter enthält, wird der Leser nicht lange verweilen und schnell abspringen. Die kurze Verweildauer wirkt sich u. a. negativ auf das Ranking aus.
Schauen wir uns die relevantesten Kriterien für hochwertigen Content genauer an.
Content-Qualität
Die Qualität der Inhalte zu bestimmen ist selbst für den Menschen nicht immer einfach – für Maschinen wird es nicht leichter. Der Suchmaschinenbot zieht seine Referenzwerte anhand der Inhalte die Sie ihm zur Verfügung stellen.
Auf folgende Punkte musst du bei der Erstellung hochwertigen Contents achten:
Nutzen
Es hilft nichts, wenn dein Content zwar die richtige Länge aufweist und das richtige Keyword enthält. Nur wenn dieser einen Mehrwert bietet und Probleme deiner Zielgruppe löst, wird er immer wieder gelesen und verlinkt. Und mit verlinkenswertem Content hast du bereits die halbe Miete.
Formatierung
Zu den SEO-Grundlagen gehört eine ordentliche Formatierung. Ein langweiliger Blocktext wird von niemandem gelesen und noch weniger verlinkt. Verwende Absätze, Zwischenüberschriften, Bullet Points und nummerierte Listen. So lockerst du den Inhalt und erhöhst die Leserfreundlichkeit.
Referenzen
Um deine Behauptungen und fachliche Ausführungen mit Fakten zu belegen, solltest du auf relevante Quellen verlinken. Dies ist eines der elementaren SEO-Grundlagen und ein Zeichen für Qualität. Es ist nicht nur ein positives Signal für den Bot, sondern ein Beweis dafür, dass du dich professionell mit dem Thema befasst hast.
Content-Länge
Wie lang soll ein Text sein und wie viele Wörter soll dieser enthalten? Dies ist ein ewiges Streitthema und jeder SEO-Experte wird dir etwas anderes sagen.
Eines kann man heute mit größter Sicherheit sagen:
Vorbei sind die Zeiten, in denen Artikel mit 500 Wörtern erfolgreich rankten.
Längere und übersichtlich aufbereitete Texte ranken besser und erhöhen die Verweildauer. Immer wenn es um SEO-Grundlagen geht, empfehle ich meinen Kunden, Texte mit mindestens 1000 Wörtern zu schreiben. Das ist ein guter Richtwert für eine gute Content-Strategie.
Keyworddichte war gestern
Auch heute gibt es noch den einen oder anderen SEO-Experten der Ihnen die Anwendung der Keyworddichte empfehlen wird. Einige Plugins für Content-Management-Systeme arbeiten immer noch mit dieser Metrik. Doch diese ist mittlerweile veraltet und wird nicht mehr von Google berücksichtigt.
Wie zuvor erwähnt solltest du stattdessen das WDF*IDF-Verfahren anwenden. Dabei handelt es sich um eine relativ komplizierte Formel (besonders für Nicht-Mathematiker wie mich), die die Relevanz des eigenen Contents im Verhältnis zu Inhalten anderer Webseiten berechnet.
Doch keine Angst. Du musst diese Formel nicht jedes Mal anwenden und die Relevanz berechnen. Diese Online-Tools erledigen das für dich:
SEO-Grundlagen – Fazit
Wir kommen zum Ende dieser kurzen Einführung in die SEO-Grundlagen. Wenn du dich weiter mit der Thematik beschäftigen und neues dazulernen willst, wirst du auf vieles was du hier gelesen hast wieder treffen. Bitte beachte, dass SEO keine dogmatische Lehre ist. Rankingfaktoren ändern sich regelmäßig und was heute relevant ist, kann morgen schon wieder obsolet sein. Auch gibt es unter den hiesigen Tipps keine Garantie für erfolgreiches Ranking.
Da nur Google wirklich alle Rankingfaktoren kennt, ist SEO immer auch eine Spekulation.
Kurz vor der Veröffentlichung dieses Blogartikels habe ich einen Beitrag über die Zukunft von SEO gelesen. In diesem wird berichtet, dass im Jahr 2019, „die Hälfte der Suchanfragen nicht mehr als Klick auf Webseiten endet.“ Die übrige Hälfte übernimmt mittlerweile Google selbst und liefert die Antwort. Einen Lösungsansatz liefert „On-Serp SEO“. Du siehst, SEO ist eine lebendige Materie und verlangt permanentes Lernen ab.
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